Großes Blasorchester des Musikvereins Harmonie Bauerbach begeistert beim Frühjahrskonzert

Gespannt warteten über 250 Besucher am Samstag, den 13.04.2013, in der frühlingshaft dekorierten Mehrzweckhalle auf den Auftritt des großen Blasorchesters des Musikvereins Harmonie Bauerbach. Dieser hatte zu seinem diesjährigen Frühjahrskonzert eingeladen. Der musikalische Abend unter der Leitung von Andreas Rück startete mit der Komposition „Fiskinatura“ von Thiemo Kraas, welche dem Konzert auch seinen Namen verlieh. „Fiskinatura“ wurde als Auftragskomposition für die Musikkapelle in Fischen im Allgäu geschrieben. Ein Hauch von Allgäu konnte an diesem Abend sowohl mit harten und spitzen, festlichen Signalen zu Beginn und warmem weichem Klang, übernommen von den Klarinetten, als auch mit flottem Tempo von allen Instrumenten im schnellen Dreivierteltakt, unter den Besuchern versprüht werden. Nach diesem wirkungsvollen musikalischen Einstieg wussten alle gleich, dass hier Blasmusik vom Feinsten geboten wurde.

imageAnschließend wagten die rund 40 Musiker etwas für sie ganz Neues. Wo sich bei den meist gespielten Stücken die Instrumente in den vorherrschenden Melodien abwechseln und jedes Register seine klassische Rolle einnimmt, rückte jetzt das gesamte Orchester in den Hintergrund und war nur noch begleitend tätig. Bei Morceau Symphonique von Alexandre Guilmant durfte dann Kathrin Rück als Soloposaunistin ihr Können unter Beweis stellen. Das wunderschöne Posaunenkonzert glänzte mit tollen Kadenzen und vielen weiteren musikalischen Aspekten der Spätromantik, wobei auch eine gewisse gewollte Dissonanz immer wieder aufkam.

Mit „Tirol 1809“ gelang Sepp Tanzer ein Wechselbad der Gefühle, in dem ein Teil der Geschichte Tirols in drei Sätzen musikalisch umgesetzt wird. Im ersten Satz „Aufstand“ spürte man durch Trommel- und Flötenspiel sowie Trompetensignale das Aufbegehren der Tiroler, in den Kampf zu ziehen. Zu Beginn des zweiten Satzes erklang in sanften Tönen ein stärkendes Gebet bevor im Marschrhythmus die Kampfesparole angedeutet wurde. Markante Trompetensignale überstrahlten die Marseillaise. Der Kampf war auf dem Höhepunkt angelangt, was durch laute Kanonenschläge und blitzschnelle Läufe angedeutet wurde. Im dritten Satz ertönte, durch das Flügelhorn solistisch vorgetragen, ein Dankgebet für den Sieg dieser Schlacht.

Der zweite Konzertteil des Abends war leichteren Klängen gewidmet. Wiederrum war es Thiemo Kraas, aus dessen Feder die Eröffnungsmelodie herrührte. „Imagasy“ – ein Neologismus, zusammengesetzt aus den Worten Imagination und Fantasy – Vorstellung und Illusion, wie es der charmante Moderator Simon Bechtold ausdrückte. Das Große Blasorchester verdeutlichte bereits in dem minimalistischen Anfang wie sich aus einer kleinen Idee etwas Großartiges entwickeln kann.

Anschließend gaben die Musiker „Children of Sanchez“ vom weltbekannten Komponisten und Jazz-Flügelhornisten Chuck Mangione zum Besten. Heiße Rhythmen strömten von der Bühne direkt ins Publikum und belebten die Besucher. Bei einem Medley von „ Boney M.“ wippten schließlich alle Füße mit und ein Gute-Laune-Gefühl wurde in jedem geweckt.

Bei dem folgenden Stück war der Titel Programm.„Der Vergnügungszug“ von Johann Strauß (Sohn) wurde zur Eröffnung der Südösterreichischen Eisenbahnstrecke komponiert und verlangte von den Musikern in Sachen Schnelligkeit alles ab. Zum Abschluss spielte der Musikverein einen der beliebtesten deutschen Märsche auf. „Alte Kameraden“ ist ein Sinnbild dafür, dass auch in Bauerbach noch Kameradschaft unter den Musikern besteht.

Das Publikum ließ die Musikerinnen und Musiker nach ihrem rund zweistündigen Konzert nicht ohne eine Zugabe von der Bühne, bevor sie den Abend mit einem gemütlichen Stehempfang beendeten.

 

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