Rund 200 Gäste drängten sich am vergangenen Sonntag, den 22.03.15, in die Kirchenbänke der St. Peter Bauerbach. Sie waren gekommen um das sinfonische Konzert des Musikvereins Harmonie Bauerbach unter dem Titel „Horizonte“ zu erleben. Dirigent Edgar Dörner hatte hierfür ein anspruchsvolles Programm mit vielen musikalischen Aspekten zusammengestellt, das in zahlreichen Proben einstudiert wurde. Zusätzlich begleitete Professor Peter Vierneisel von der Deutschen Dirigentenakademie in Memmingen eine Probeeinheit sowie eine Klangschulung mit den Musikerinnen und Musikern. Einem gelungenen Abend sollte damit nichts mehr im Wege stehen.
Warmes Licht im Altarraum zeugte bereits von der Stimmung des Eröffnungsstückes „Dusk“ von Steven Bryant, welches einen musikalischen Sonnenuntergang beschreibt. Das Publikum erlebte hierbei wie in Zeitlupe Sonnenuntergang in Abenddämmerung übergeht. Dies wurde vom Orchester durch ruhige, choralartige Töne verdeutlicht. Erst beim Übergang von Tag zur Nacht löste ein Moment dramatischer Stille ein strahlendes Fortissimo ab.
Anschließend fiel man in einen tiefen Schlaf mit intensivem, geheimnisvollem Traum. Rolf Rudin hat in seinem „Der Traum des Oenghus“ Teil 1 die Traumvision in Klänge gefasst und damit eine zart dunkle Traumwelt erschaffen, bei der ein Mädchen, verkörpert durch die Flötenklänge, immer wieder entschwindet. Intensiviert wurde die mysteriöse Stimmung durch Glockenschläge und skurrile Töne der Percussionisten und Schlagzeuger.
Beim Erwachen wurde der Entschluss gefasst, zu neuen Horizonten aufzubrechen. Die fast 50 Musikerinnen und Musiker verdeutlichten in „Towards a new Horizon”, welches dem Konzert auch seinen Namen verlieh, von Steven Reineke deutlich den Drang nach vorne, in die Welt hinaus.
Die Reise begann in den Norden, wo man auf „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler traf. Blaues Licht sorgte dabei für eine kalte Atmosphäre während das große Blasorchester in einem ruhigen, majestätischen Teil die Erhabenheit der Gletscher aufzeigte. Im Mittelteil ging es im flotten Staccato gemeinsam auf eine Schlittenfahrt bevor das Ausmaß der Klimaänderung ersichtlich wurde. Es folgte ein Klagelied der Gletscher, das erst am Schluss des Werks mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verklang.
Anschließend führte der Weg nach Westen, wo die „Cajun Folksongs“ von Frank Tichelli die Alltagssorgen und den Kampf um die Erhaltung der Heimatkultur ehemaliger Auswanderer erzählten. Im Osten lockten und betörten die Wohlklänge der „Rapsodia Sajonia“ von Josef Bönisch. Letztendlich präsentierte sich der warme Süden Mallorcas mit griechischem Aufmarsch, religiösen Prozessionen, Trompetenkadenzen und spanischem Kolorit bei „Sa Musica“ von Jacob de Haan.
Das Publikum war von dieser Reise begeistert, spendete großzügig Applaus und forderte nach Zugabe. Alle waren sich einig, dass an diesem Abend Blasmusik vom Feinsten geboten wurde. Den Abschluss der Reise konnten die Musiker und Besucher dann im Pfarrheim machen, wo der Pfarrgemeinderat kleine Speisen und Getränke bereitgestellt hatte.